Dienstag, 2. Dezember 2014

Dienstag, 9. September 2014

Hirnrufen (Tinnitus)

Steil stehen Stäube über den Mittagsschottern – die singenden Sägen sind bis tief in das Tageslicht vorgerückt.
Nachts schwächelt im Vollmond das Silber. Aus kaltgepressten Herzen sickert Nachtkühle in die Fuge zwischen dem Gestern und der neuen Stille, die erhebt sich keifend über die Nächte und brüllt sich durch die Tage.
Über vertäubte Kopfgehäute streichen Nachtwinde und besänftigen die Finsternis. Ich bette mich in die Nachgeburt des vergangenen Jahres – hier liegt sich’s streng.

Sonntag, 6. April 2014

Gebrochene Tage


Ein Schreien kam auf und schnitt mir eine Furche zwischen Herz und Hirn. Leergesogenes Schwarz kollabiert in lichtem Getage und bleibt dort in sich stecken. Dünung der Zeit in endlos anbrandenden Sekunden. Die aufgerissene Erde verströmt steinernes Blut. Dies führt die Nacht in jeden Winkel meines Hörfeldes.
Zu Glasbrüchen wendet sich das Licht zwischen Gewölk und Baumsprüngen und streckt sich im Gefolge winziger Verzögerungen zu ausgeblichenen Farbbändern. Die reißen im Steigflug an brüchigen Halmen sanddurchzogener Halbwüsten.
An den Wipfeln der Erlenbrüche bersten die Siegel des Himmels. Hier setzt die Welt sich auf eine einzige Karte und die geschundenen Herzen bleiben im Flaschenhals hängen.

Dumpf pulsierende Röhren aus Glas, in denen die Tage sich brechen.