Dienstag, 22. Oktober 2013

Verblassende Spur

Freigestanden an gestrauchelten Kaskaden blättrig gelbbräunenden Sonnengeflechts, die quellen zwischen Bäumen und fernblauen Landrücken vor.
Aus nebligen Rufen emporgestiegener Tag. Niedergefeuchtetes Gras. Zwischen modernden Düften legt sich das Spiel des Sommers zur Ruh.
Vorweglich ausgewurzelt und mit blasigen Sohlen steht die wortgerichtete Strecke, deren Verlauf sich dem Blute der Erde zuneigt. 
Das Übersteigen dorniger Hecken an gwüsteten Bruchmauerfeldern.
Der Vorsprung flüchtiger Birken findet im Staub zurückgelassener Ansiedlungen seine Entsprechung.
Die Ränder der stummgelegten Straßen bleiben eingeschattet –  bis hinter die Grenze des Morgens.
Weißfahnig flattert ausgehauchter Atem vor schmalpressigen Lippen. Gestrandete Schwüre. Die verloren auf dem Weg zum Ziel ihre Kraft. 
Von Wortschill gesäumte Brandungszone verschriener Wut. Das Pulsieren rotglühender Stimmen.

Flussgerichtet im Steigen übergesäuerten Tiefengewürgs, das brodelt unter flachgepressten Atemhüben.

Von vorschnell erreichten Zielen stürzt sich zuweilen das schmale Licht zwischen den Fassaden der Macht in den Tod.

Halbfrei gelichtete Momente der Stille bitten überraschend zum Tanz, doch bleibt die verstoßene Sekunde unter eintrübenden Blicken zurück.  

Verbirg dich im Unterholz des steinernen Dschungels und blick nicht in das Antlitz der Spinne, die webt ihr Netz über der verblassenden Spur.

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